2 Rohr Auspuffanlage am 1979 Mustang III
Saturday, 19 August 2017 (09:46:29) UTC

Eingereicht von JJ

79er Fox Body 2,5“ Abgasanlage – oder wie der Fox mehr Bodenfreiheit bekam (Stand Aug2017) Erfahrungsbericht über den Austausch einer selbst- gezimmerten Auspuffanlage an einem 79er Fox Body Mustang gegen was „Ordentlichtes“ in 2,5 Zoll .

Ein Bericht von muetze


79er Fox Body 2,5“ Abgasanlage – oder wie der Fox mehr Bodenfreiheit bekam

(Stand Aug2017)


Erfahrungsbericht über den Austausch einer selbst-
Bild1 gezimmerten Auspuffanlage an einem 79er Fox Body
Mustang gegen was „Ordentlichtes“ in 2,5 Zoll

Ein Bericht von muetze




Liebe Gemeinde – der Fox Body Besitzer,

am Anfang der Geschichte steht ein November Geborener 78er Fox Mustang, dessen Weg ihn in das gelobte Europa führte. Von Geburt an, zierte ihn eine Two in One Abgasanlage. Im Laufes seines Aufenthaltes wurde er von dem Vorbesitzer beschnitten und mit Sidepipes und einem Holley Vergaser „verziert“, welche ihn begleiteten bis er in die Hände meines Kumpels
fiel. Eigentlich war es genau der Sound, welchem mein Kumpel verfiel und ihn bewog den 5L V8 zu erwerben. Geplant waren nur wenige Jahre und später vielleicht sein Verkauf, seine Entsorgung oder sogar die Verschrottung. Während der Dienstzeit bei der Bundeswehr, kamen aber Bedenken auf, denn so Sidepipes, ohne jegliche Dämpfung, im frühen Morgen-grauen aktiviert, führten dazu, daß die gesamte Siedlung meinte, der Krieg wäre ausgebrochen und Panzer rollten durch die Straße.

Es kam, daß man sich an einen befreundeten Venezuelaner wandte, der fachmännisch meinte, „kein Problem“. Und so wurden die Sidepipes kurzerhand entsorgt und eine „vernünftige“ Anlage UNTER geschraubt. Jene welche bestand aus 2 Zoll Ofenrohren, Biegungen und zwei Raptor Schalldämpfern. Der Panzer Sound verschwand... ebenso die Bodenfreiheit.



Die Zeit verging und im Jahre des Herrn 1987 trafen sich ein Fox Body Besitzer und ein VAG Fahrer an einer weiterführenden Schule. Daraus entstand eine Freundschaft, die bis heute an-dauert. Mit der Zeit wurde ein Teilhaber zu besagtem Fox Body gesucht und ich „stieg“ ein, denn so günstig kam man damals nicht an einen Ami ran und ein US V8 klingt toll. Es wurde sich beschränkt auf „einfachen“ Service und das Auto max 6 Wochen im Jahr angemeldet und gefahren. KFZ Steuer war damals der Grund, aber auch der „niedrige“ Verbrauch von 25+ Litern auf 100 km. Mit einem 45L Tank kam man damals nicht weit.

In der Zeit nervte es mich jedoch schon, daß vor jedem Gullideckel überlegt wurde, setzte ich auf oder geht es ohne. Bodenschwellen führten generell zum Aufsetzen. – ätzend – ist kein Ausdruck.

Die Jahre zogen durch das Lipperland und 2008 kaufte ich meinen eigenen Mustang. Damit begann meine Schrauberzeit. Fähigkeiten und Kenntnisse wuchsen und beim letzten TÜV Besuch mit dem Fox in 2013 war der Punkt erreicht, wo ich entschied, daß es Zeit für den Fox wird... Er hatte bis hier treu seinen Dienst versehen und kaum bis keine Liebe erfahren. Das sollte sich nun ändern – besonders die unmögliche Abgasanlage mußte jetzt einer WIRKLICH ordentlichen Anlage weichen.

Und so begann es... mit dem Tread „Projekt Abgasanlage 79er „
https://www.dr-mustang.com/index.php?name=Forums&file=viewtopic&t=107499&highlight=abgasanlage

Ziel war „selber aufschlauen“. An dieser Stelle möchte ich mich erneut für die tolle Unter-stützung der Forenmitglieder bedanken, die mir in dem Tread mit Tips und Hinweisen halfen. Ich empfehle jedem Interessierten da auch rein zuschauen. Es verbergen sich gute Tips dort. Vom ggf. Verlängern der Bremsleitung Beifahrerseite bis zum benötigten Double-Humb-Rear-Crossmember.

Schauen wir uns das Elend im Detail an:







Ofenrohre wohin das Auge reicht.



Selbst die Bögen stammen aus dem Ofenbau-Bereich.



Nicht die Bremse ist im nächsten Bild interessant, eigentlich schon aber ist inzwischen auch neu, sondern das Auspuffrohr.



Schick verrostete Endrohre... peinlich, peinlich.



Mit dem 66er Mustang als Vorbild, wollte ich direkt eine H-Pipe. Der Fox Body 302er ist Stock mit 140 HP und braucht jedes Nm Drehmoment, das er bekommen kann und die soll die H-Pipe ja bieten, während X für PS steht.

Zu Beginn meiner Suche war ich noch vom Geiste der „Plug & Play“ Anlage beseelt, so wie wir Deutschen das kennen. Gehe in den Handel, kaufe die Teile, die du brauchst, und schraube an einem Tag „mal eben“ die Anlage drunter... Mit dem Gedanken wurden die Teile bestellt, die in der Liste des o. g. Treads gepostet ist.

Dann hieß es warten, denn der Fox wird nur im Sommer gefahren. Alle, inclusive mir, warteten auf Mai 2014. Mir kamen inzwischen doch Bedenken, ob das so hinhauen wird, wie ich es mir vorstellte. Der Zuspruch aus dem Forum war groß, die Teile eh alle vorhanden und der Termin mit Halle, Bühne und Unterstützung der beiden „Cougars“ (Michael (Garage), Jörg (Schrauben und Schweißen)) ebenfalls organisiert.

Und ich wollte unbedingt mehr als 5cm Bodenfreiheit haben.

So kam der Mai 2014 und der Fox wieder auf die Straße. Im nächsten Bild sehen die geneigten Leser und Leserinnen ein letztes Mal schön die fehlende Bodenfreiheit.





Los ging es... immer noch mit dem Traun an einem Tag ist alles fertig.

Die Realität sah sowas von anders aus...

Auf mit dem Fox zur Garage und ab mit der Anlage... es wurde Zeit. Hier eine letzte Foto-Andenken-Reihe des „großartigen“ Werkes vom Venezuelaner...



und seinen „kunstvollen“ Befestigungen...



Zum Glück lösten sich vorne die Schrauben zum Krümmer ganz einfach und hinten half die Metallsäge. Wech war das hoch peinliche Konstrukt und damit Platz für meine „schrauben wir mal eben drunter“ Halb-Fertig-Teile Anlage.





So eine Auffahr-Säulenbühne ist genau das richtige Werkzeug für die Neu-Installation einer Auspuffanlage. Mit den geeigneten Stützkästen (Kabelkanälen) kann man die genaue Höhe der Anlage „einstellen“ und muß nicht umständlich festhalten.

Im nächsten Schritt haben wir den Getriebe-Cross-Member ausgebaut und auch die darüber liegende Auspuff-Aufhängung. Letzere hat ja einen Bogen nach oben und einen nach unten. Das klappt nicht mit der zweiflutigen Anlage, die müssen alle in eine Richtung zeigen. Also abschneiden, neu ausrichten und wieder zusammenschweißen.
Ein ähnliches Schicksal ereilte den besorgten Double-Hump-Rear, welcher zu lang war. Ihr seht ja, was abgeschnitten wurde.



Anschließend beides einbauen. Damit war das Getriebe schon wieder befestigt.

Die Bögen wurden erstmal probehalber eingehängt. Fahrerseite kein Problem – war klar!



Aber auf der Beifahrerseite (BFS) zeigte sich sofort, daß der fertige Bogen KEINENFALLS so paßt. Der BFS-Bogen mußte zerschnitten und Stück für Stück angepaßt werden, damit er nirgends anschlägt und auch ausreichend Abstand zum Tank bekommt. Na großartig, genau was ich, wegen dem Aufwand eigentich NICHT wollte. Sollte doch „Plug & Play“ sein.



Erleichtert war ich, daß die zu erwartende, neue Bodenfreiheit ein komplett neues Fahren ermöglichen wird. Das sieht doch voll serienmäßig aus. Klasse!!



Die Schweißspiele begannen, mit der H-Pipe. Und ich hatte so gehofft, daß „nur noch“ die Anschlußstücke zu den Krümmern angeschweißt werden bräuchten... Ach menno. Jörg zückte den Trennschleifer und „hackte“ die zwei H-Pipe Teile auseinander. Respekt zollte ich ihm, denn vom Augenmaß paßte das schon ordentlich. Meiner Meinung nach, darf mensch ruhig sehen, daß es selbstgemacht ist.



Nach und nach nahm die H-Pipe dann Form an.









Zu diesem Zeitpunkt war es dann bereits jenseits von Null Uhr und es war klar, daß das KEIN „mal schnell gemacht“ Job ist. Feierabend!! - Jörg war so freundlich mich nach Hause zu bringen, denn mein Untersatz stand ja ohne Auspuffanlage auf der Bühne.

Am nächsten Tag ging es dann mit frischer Energie, ernüchtert weiter.

Die H-Pipe hing bereits. Nun wurden die Flowmaster Muffler in entsprechender Position aufgehängt und dann das „Brückenstück“ zur H-Pipe geschlossen. Nach vorne ist somit alles fertig gewesen. Bei dieser Arbeit hat Jörg (Cougar) auch direkt mitgedacht und die Rohre so geplant, daß die Muffler mit Breitbandschellen nach vorne und die Bögen hinten ebenfalls so an den Mufflern befestigt wurden. Ergibt die Option des „können wir mal eben austauschen“.



Den Bogen über die Achse auf der Fahrerseite konnten wir so übernehmen. Auf der BFS kamen wir nicht um eine Anpassung um hin. Im kommenden Bild sieht mensch die Schnitte, geänderte Bogenrichtung und Verschweißung, damit wir um den Tank herum kommen. Gut, daß ich ein paar Übergangsstücke und gerades Rohr zusätzlich hatte.



Egal wie wir es bei der Montage drehten, die eine Ecke vom Tank war im Wege, so haben wir
diese ganz vorsichtig „umgelegt“, stets darauf bedacht, daß das bloß nicht reißt und somit undicht wird. Es wäre der Supergau gewesen, klappte aber. Damit war sichergestellt, daß um das BFS Rohr mindestens eine Handstärke Luft nach allen Seiten war.



Am späten Nachmittag des zweiten Tages war die Anlage endlich montiert und konnte getestet werden. Die Sicht- und Akustikprüfung ergab keine Löcher, gut gearbeitet! Die Iolierung kam später dran – Tüffa Wunsch.


Ich war so froh, daß dieses Kapitel doch zu einem glücklichen Ende kam und der Fox nach zwei Tagen wieder im Freien stand.



An dieser Stelle ein herzliches Danke an Jörg (Cougar) für die Schrauber- und Anpassungsarbeiten sowie an Michael (Cougar67), dessen Halle und Bühne ich für die Zweitage in Beschlag nehmen durfte!

Mein Kumpel führte im Monat drauf den Fox erneut bei seinem Haus-Tüffa vor. Dieser zeigte sich sehr begeistert über Paßgenauigkeit und den Klang. Jedoch war ihm der Abstand zwischen BFS-Auspuffbogen und Tank zu gering, so daß er dort einen Hitzeschutz „nachforderte“. Nach meinen Test unbegründet. Die Anlage wird inclusive der Muffler schön heiß, aber ab den Mufflern, sind die Bögen bis zum Heck kaum handwarm, selbst nach 1 Stunde Fahren. Aber der Wunsch des Tüffas ist sein Himmelsreich, uns Befehl und so habe ich auf der BFS mit Krümmerauspuffband nach isoliert.

Resultat:
Wenn man so eine grottige Ausgangsposition hat wie ich, ist jede neue Anlage unter dem Auto ein Gewinn, besonders in Bezug auf Paßgenauigkeit und Bodenfreiheit. Das der Sound sich verbesserte, war ja zu erwarten – aber so??. Es verbesserte sich auch merklich das Ansprechverhalten vom Fahrzeug. Das führe ich auf die jetzt durchgehende 2,5“ Bögen zurück. Ursprünglich war nämlich in jedem Bogen eine Verengung von gut 1-1,5 cm.
Auch die Arbeitszeit, die mit so einen Umbau verbunden ist, sieht mensch plötzlich in einem ganz anderen Licht, wenn man selber mit anfassen kann/darf .


Fazit für den Umbau der Abgasanlage bei einem 1979 Fox Body Mustang von Ein- auf 2.5 Zoll Zweirohr:

Vergeßt meine Teileliste, die ich in dem zu Beginn verlinkten Tread gepostet hatte und vergeßt auch den Vorschlag von 1968Police von wegen eine komplette 87er Anlage von vorne bis hinten zu kaufen. Verabschiedet Euch einfach von der Idee „Plug & Play“ für diese Art Umbau. Sollte ich persönlich irgendwann einmal wieder auf die "bekloppte" Idee kommen so einen Umbau ab Krümmer zu machen, dann stehen nur folgende Teile auf der Liste: Zwei Endschalldämpfer (Muffler), ein paar schicke Endrohre und ausschließlich lose einzelne Bögen in verschiedenen Winkeln sowie reichlich gerades Rohr.

Grund: Es müssen sowieso Anpassungen (speziell Beifahrerseite-Hinterachse)
beim 79er FOX gemacht werden, weil der Platz dort am Tank so knapp ist, daß Standardbögen mit Endrohr garnicht passen können! Bevor diese also – wie bei mir – eh zerstückelt werden müssen, ist es einfacher lose Bögen aneinander zu heften und später ganz zu verschweißen.

Es heißt ja nicht umsonst „AuspuffBAUER“ – auch wenn ich das vor 2014 anders gesehen habe.

Zum Sound der Flowmaster: Die klingen im Stand genial und beim „Ampelstart“ ist der Sound ein Kopfdreher (jeder schaut, was fährt denn da), aber zum Cruisen bei 80-90 km/h sind, zumindest die gekauften FLM-17213 Flomaster American Thunder, nicht geeignet. Sie dröhnen in dem Geschwindigkeitsbereich.

In diesem Sinne, feel free to copy and pimp up your exhaust system.


Als PDF : LINK

Viele Grüße
Hans-Jörg

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